Was blüht denn da?

Was blüht denn da?

 

Auf dem Weg zu meiner Lieblings-Badestelle begegne ich einer alten lieben Bekannten:  Als ich vor 8 Jahren an meiner allerersten Kräuterwanderung teilnahm, begegnete sie mir das erste Mal und ist heute noch immer eines meiner Lieblingsheilkräuter.

Ich wanderte gerade schwer beladen mit Rucksack und Baby dahin, als ich plötzlich etwas violettes im Gras aufblitzen sah. Der Größe nach dachte ich erst, es wäre eine Orchidee. Aber nein, es war die größte Braunelle die ich je gesehen hatte.

Erst zuhause beim Betrachten der Bilder habe ich gesehen, dass mich da eine kleine Göttin anschaut. Könnt Ihr sie erkennen?

Natürlich habe ich sie stehen lassen. Dieses Exemplar war einfach zu schön, um es abzupflücken.

Die Braunelle ist in fast jeder Wiese zu finden, ist aber normalerweise sehr klein. Dort wo nicht gemäht wird, wird der Stengel 10 – 15 cm hoch. In Wiesen die häufig gemäht werden, duckt sie sich nah an den Boden.

Ihr Name stammt daher, dass sie im Mittelalter gegen Halsschmerzen, die sogenannte „Halsbräune“, eingesetzt wurde. So wirkt auch heute noch Gurgeln mit Braunellentee oder – Tinktur wahre Wunder bei Halsschmerzen und Mund- und Rachenentzündungen

Die Braunelle hilft gegen Bakterien und Viren. Als Tee könnt Ihr sie bei chronischen Atemwegsproblemen, grippalen Infekten und leichten Durchfällen anwenden.

Als Sitzbad angewendet hilft der Tee gegen Hämorrhoiden.  Und bei Hautproblemen wie Ekzemen und bei Verletzungen wendet man ihn als Umschlag an.

Ich setze mir immer eine Urtinktur aus der Braunelle an. Diese nutze ich  mit Wasser verdünnt zum Gurgeln. Man kann sie aber auch zur Wundreinigung verwenden, oder als Umschlag bei Verstauchungen und Zerrungen.

Mein nächstes Projekt wird eine Braunellen-Salbe sein. Wie man diese herstellt, und für was man sie benutzt, wird dann Thema für einen eigenen Beitrag sein.

Bei all diesen tollen Anwendungsmöglichkeiten, verwundert es doch sehr, dass die Braunelle bei uns so wenig bekannt ist. Man findet sie nicht in den Kräuterbüchern. Das ist in anderen Teilen der Welt anders, in Amerika trägt die Pflanze sogar den tollen Namen “self-heal”. Auch in China soll sie noch häufig verwendet werden.

Also, schaut doch gleich mal nach in euren Gärten, ob ihr nicht auch ein paar Braunellen findet.

 

 

 

5 Gedanken zu „Was blüht denn da?

  1. Ooh wie schön die Braunelle hat zwei Beinchen und sieht aus wie ein kleiner Alien. Aber eher wie eine Göttin. Ich liebe sie auch, danke für die Info, ich freue mich auf das Salben Rezept!

  2. Hammer!
    Als ich das Foto sah, natürlich las ich da den Text noch nicht, hab ich sofort die Elfe entdeckt, die da mit eingestemmten Arm, als ob sie empört wäre das du sie fotografiert hast ?, im Gras so wunderschön blüht!
    Toll! ?

  3. Sehr schön was du geschrieben hast. Und auch wunderbar zu lesen.
    Ich bin auch schon sehr gespannt auf das Rezept für die Salbe.

    Liebe Grüße
    Steffi

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