Braunellensalbe

Braunellensalbe

Heute möchte ich euch von einem beinahe missglückten Salben -Experiment berichten, dass doch noch zu einem wunderbaren Ergebnis führte.

Wie bereits im Artikel über die kleine Braunelle angekündigt wollte ich mich als nächstes an einer Braunellen-Salbe versuchen.

Die Salbe soll bei Hauterkrankungen mit Juckreiz, bei Ekzemen und Nesselsucht helfen. Außerdem kann man sie zur Wundheilung, zur Narbenbehandlung und bei Herpes einsetzen

Diesmal sollte es keine klassische Salbe aus Öl und Bienenwachs werden, sondern eine aus Sheabutter. Eine Freundin hatte mal so eine für mich gemacht und ich war begeistert von der cremigen Konsistenz.

Ich schmolz also 200 g Sheabutter, gab die Braunellen dazu und machte einen Warmauszug . Dabei erwärmte ich die Sheabutter immer mal wieder unter rühren über 3 Tage. Wichtig ist, dass die Temperatur hier 40 Grad nicht übersteigen darf um die wertvollen Inhaltsstoffe der Sheabutter nicht zu zerstören.

Ich war mir wirklich total sicher, dass die Salbe nur aus Sheabutter bestand, und dass die dann durch das Kaltrühren eine cremige Konsistenz bekäme.

Nachdem ich die geschmolzene Butter durch einen Papier-Teefilter gegossen hatte, um sie von den Blüten zu befreien, rührte ich also geduldig mit einem Holzspatel. Es war ein sehr heißer Tag und ich rührte und rührte und rührte….

Nach 2 Stunden rühren kam ich dann doch mal auf die Idee, das Glas mit der Butter in einen Topf mit kalten Wasser zu stellen und dann bekam die Sheabutter auch schnell eine Konsistenz wie dünnflüssiger Pudding. Da ich mir nicht sicher war, ob ich jetzt schon in Gläschen abfüllen sollte, machte ich einen Videoanruf bei meiner Freundin um ihr das Ganze mal zu zeigen.

Da sagt sie mir doch glatt, dass ihre Salbe nicht nur aus Sheabutter besteht, sondern, dass da auch noch Jojobaöl mit drin ist. Und, dass meine Sheabutter nach dem Erkalten wahrscheinlich krümmelig sein würde.

Ich war völlig entsetzt. Hatte ich jetzt umsonst gerührt? Ich bin kein besonders geduldiger Mensch und das ewige Gerühre hatte echt schon an meinen Nerven gezerrt.

Um das ganze noch irgendwie zu retten fügte ich dann dem ganzen noch 100 ml natives kaltgepresstes Rapsöl hinzu, weil das das einzige kosmetiktaugliche Öl war, das ich noch zuhause hatte. Rapsöl hat ähnliche Eigenschaften wie Olivenöl. Um es gut einzuarbeiten, habe ich es mit dem Stabmixer untergerührt.

Und was soll ich euch sagen: Das Ergebnis ist ganz wunderbar geworden. Die Salbe hat eine tolle Konsistenz, die an Bodybutter erinnert. Sie zieht auch schön schnell ein. Und sie riecht bezaubernd nach Rose, weil ich sie mit ätherischem Geraniumöl verfeinert hatte.

Geranium hat ähnliche Eigenschaften für die Haut wie Braunelle, weshalb diese beiden eine tolle Kombination sind. Hier handelt sich es um die Duftgeranie bzw. Pelargonie.

Dieses Rezept könnt ihr auch als Grundrezept für andere Kräutersalben verwenden. Der Ölauszug funktioniert ja immer gleich.

Zutaten:

  • 200g Sheabutter
  • 1 Handvoll Braunellenblüten
  • 100 ml Rapsöl
  • 40 Tropfen ätherisches Geranium-Öl

 

 

  • Schmelze die Sheabutter in einem kleinen Topf oder einem Becherglas. Sie darf nicht heißer als 40 Grad sein. Verwende ein Thermometer.
  • Schneide die Braunellen klein und gib sie in die geschmolzene Butter.
  • Ziehe die Blüten über 3 Tage im Fett aus, indem du den Ansatz immer mal wieder für einige Zeit erwärmst und dann wieder erkalten lässt. Ich benutze eine elektrische Heizplatte, die bei mir in der Küche steht, und immer wenn ich dran denke schalte ich mal wieder für eine halbe Stunde ein und danach wieder aus.
  • Nach drei Tagen gieße ich die geschmolzene Butter durch einen Teefilter aus Papier. Du kannst auch ein Mulltuch verwenden.
  • Die Butter wird nun so lange gerührt, bis sie eine puddingartige Konsistenz erreicht hat. Falls das sehr lange dauert, kann man nachhelfen, indem man den Behälter mit der Butter in kaltes Wasser stellt.
  • Gib nun das Rapsöl und das äth. Geraniumöl dazu und arbeite beides mit einem Stabmixer ca. 1 Minute lang unter.
  • Fülle die Salbe in saubere Gläschen und lass diese offen stehen, bis die Salbe fest geworden ist, damit sich kein Kondenswasser bildet. Kondenswasser begünstigt Schimmel.
  • Die Salbe ist, kühl und dunkel gelagert, etwa 1 Jahr haltbar.

 

Nachdem ich ja, wie gesagt, leider kein Geduldsmensch bin, und mir mit 4 Kindern auch nicht wirklich oft die Zeit bleibt, stundenlang zu rühren, hab ich mir jetzt übrigens eine Magnetrührplatte zugelegt, die das Rühren für mich übernimmt. Was das genau ist, und wie sie funktioniert, werde ich beim nächsten Mal berichten.

Wenn ihr Fragen zur Zubereitung habt, hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert